Vatertag

 

Heute war in Österreich Vatertag. Wie schon beim Muttertag im Mai, stellte ich wieder einmal fest, dass diese „Feiertage“ die Gesellschaft spalten. Die einen möchten „mit dem ganzen Kommerz“ nix zu tun haben. Die anderen zelebrieren ihn bis zum Ur-ur-urgroßvater.
An dieser Stelle möchte ich ganz unabhängig davon, allen Vätern die ihren Job als diesen wahr- und vor allem ernst nehmen meinen großen Dank und Respekt aussprechen. Ich finde es immer wieder wunderschön, hingebungsvollen Vätern mit ihren Kindern zuzusehen. Wie sie mit stolz geschwelgter Brust ihren Nachwuchs präsentieren, mit den Kleinen am Boden Legowelten aufbauen oder mit ihnen am Spielplatz toben.
Wenn ich so zurückdenke, als ich noch etwas jünger war – nein, das ist noch gar nicht so lange her – war es eigentlich eher selten der Fall, dass Väter alleine den Kinderwagen Richtung Spielplatz schoben, mit ihnen zum Kinderarzt gingen oder sich gar einen Papamonat nahmen. Heute gibt es (glücklicherweise) sogar schon die Väterkarenz. Zugegeben, das Karenzmodell für Väter gibt es schon seit 1990 aber ich traue mich behaupten, dass diese Möglichkeit von den allerwenigsten genutzt wurde. Wenn man sich die Statistiken ansieht, gingen 2021 mickrige 8% der Väter in Karenz.
Eh klar, Männer verdienen nun mal – immer noch – in den meisten Branchen mehr als die Frauen. Auch darüber könnte ich so einiges berichten, passt aber nicht zum heutigen Thema. Also beiß ich mir kurz auf die Zunge und…. Wo war ich?

Ach ja, meine Bewunderung für hingebungsvolle und pflichtbewusste Väter. Es gibt da einen Papa, der mich schon lange fasziniert. Sein Sohn hatte IMMER oberste Priorität. Er erzieht ihn zu einem verantwortungsbewussten jungen Mann, der seinen Hausverstand einsetzten kann und nicht an Muttis Rockzipfel hängen wird. Als der Junior noch klein war, wurden Bilderbücher angeschaut, Lego gebaut, u.v.m. An der Tagesordnung stand Kuscheln, blödeln und eine wunderbare Vater-Sohn Beziehung aufbauen. Vom Wickeln, baden, füttern usw. reden wir mal nicht, da ja selbstverständlich. Zumindest für viele Papas. Wie er seinem Sohn die Dinge erklärt, sich die Zeit nimmt und ihm die Zusammenhänge von etwas aufzuzeigen oder erklärt beeindruckt mich immer wieder. Er unternimmt sehr viel mit dem Junior und fördert ihn wo er kann. Erst vor kurzem hatten die beiden ihren ersten gemeinsamen freien Tauchgang. Der Papa hätte nicht stolzer sein können. Es war richtig schön ihnen dabei zuzusehen.
Dann gibt es da noch diesen einen Papa, der mit seinem Drei-Mäderl-Haus allerhand zu tun hat. Also eins der Mädels ist zwar die Mama, wird aber ebenso versorgt und unterstützt. Er hat bei beiden Töchtern, von Anfang an und ganz selbstverständlich alles notwendige für die Mädels getan. Er geht in den Pflegeurlaub, holt die Mädels von Kindergarten und Schule ab. Spielt mit ihnen, zeigt und erklärt ihnen die Welt und baut ihnen süße Spielhäuser aus Karton. Sogar mit Licht, schwenkbarer Tür und toller Fassade außen. Es wird gemeinsam gebastelt und gemalt, im Garten geblödelt und getobt.
Selbstverständlich, werden sich manche jetzt denken. Jo eh, für manche …
Aber eben nicht für alle Väter, denn einige Väter kümmern sich eben sehr wenig oder gar nicht um ihr eigen Fleisch und Blut. (Ich verurteile und bewerte dies nicht, aber es ist nun mal eine Tatsache. Auch wenn es Mütter von dieser Sorte gibt, wollen wir am heutigen Tag doch mal bei den Herren der Schöpfung bleiben.)
Nicht nur ich, sondern auch meine Tochter kann davon ein Lied singen. Glücklicherweise hatten wir beide das Glück einen wundervollen Papa zu „finden“, der mit uns nicht blutsverwandt und dennoch der einzig wahre Papa für uns ist.
Gerne werden sie Bonuspapa genannt. Andere nennen sie auch Stiefpapa. Ich und meine Tochter nennen diese beiden Männer schlicht und einfach: Mein Papa <3
Genau, es geht um die wundervollen Männer, die ein nicht leibliches Kind annehmen und großziehen wie ihr eigenes. Es lieben und herzen, es unterstützten und in jeder Lebenslage da sind. Sich um dieses Kind sorgen und alles für dieses Kind tun würden.

Wie meine Tochter vor ein paar Jahren einmal sagte: „Ein Papa muss sich um sein Kind kümmern, ihm schöne Sachen kaufen und manchmal auch schimpfen. Weil, das machen Papas so.“ Sie war so um die fünf oder sechs Jahre alt. Damit und noch vielem mehr, hat sich mein Mann, binnen kürzester Zeit das Herz und das Vertrauen meiner Tochter erarbeitet. Ich liebe es, wenn ich den Stolz in seinen Augen sehe, wenn er von unserer Tochter spricht (außer das Pubertier war grad da, hihi). Mein Herz geht auf, wenn die beiden blödeln oder sich gegen mich verbünden. Es macht mich sehr stolz, wenn ich mitbekomme das meine Maus sich auch ihrem Papa völlig offen anvertraut und mit ihm genauso über alles reden kann wie mit mir. Wenn sich die beiden angrinsen und gemeinsam den nächsten Blödsinn aushecken, möchte ich die Zeit anhalten und den Moment ewig genießen.
Schatz, DANKE für deine Hingabe, deine Liebe, dein Verständnis deinen unermüdlichen Einsatz für unsere Maus. Wir lieben dich unglaublich.

Zu guter Letzt möchte ich noch einem ganz besonderen Mann danken. Nämlich meinem Dad.

Papa, du warst immer für mich da, hattest es nicht immer leicht mit mir und doch konnte ich immer auf dich zählen. Egal um was es geht, ich kann immer zu dir kommen. Mit Rat und Tat stehst du uns Kindern zur Seite. Du hast uns immer alles ermöglicht und versucht uns jeden Wunsch zu erfüllen. Sogar die, von denen wir selbst noch gar nichts wussten – ich sag nur Polen, dritte Klasse =) – Papa, danke für deinen unermüdlichen Einsatz, deine harte Arbeit und alles was du für uns tust.
Nochmal alles, alles Liebe zum Vatertag. Ich hab dich lieb. <3

 

Zum Abschluss noch ein Spruch den ihr bestimmt schon kennt, doch ich finde ihn einfach sehr treffend. Vater werden ist nicht schwer, Papa sein, dagegen sehr.
In diesem Sinne wünsche ich allen Papas da draußen einen schönen Vatertag. 
Eure Barbara