Beziehungsstatus: Es ist kompliziert

 

Gibt es diesen Status eigentlich noch auf Facebook?
Hm…
Eigentlich absolut unrelevant, denn wenn man ein bisschen aufmerksamer durch Facebook, Insta und Co. Wischt, erkennt man den Beziehungsstatus ganz häufig auch ohne diese Information.
Ihr seht schon, ich liebe ja social media Kanäle. Und nein, ich bin keine die unter gefühlt jedem Post ihren Kommentar postet. Ich bin eher die, die sich Popcorn macht und sich die Kommentarschlachten reinzieht.
Heute möchte ich mit euch, ein paar Gedanken zum Thema Beziehung, Glück und Verantwortung teilen.
 
Es ist nämlich so, dass die social media Welt halt nun mal eine Lug- und Trugwelt ist. Also, meistens zumindest. Da gibt es Paare, die ganz öffentlich ihren Rosenkrieg austragen. Die manchmal sogar, viele verletzende Postings später, doch noch das Glück im anderen finden. Sie sind dann verliebter als je zuvor und die ganze Welt muss an dieser frischen Liebe teilhaben. Ob die Welt das möchte oder nicht. Bei manchen hat man das Gefühl, die haben sich nicht mal als Teenager so aufgeführt. Dann gibt es da noch die Paare, die super duper mega happy sind und sich täglich die Seiten mit Liebesschwüren und Gesülze zuspamen. Blöd nur, wenn der ein oder andere genau weiß, dass diese beiden, die vor 3 Minuten einen „Du bist meine Welt, ohne dir kein mir“ und so nen Quatsch gepostet haben, aber eigentlich gar nicht miteinander reden, weil sie sich gestern Abend mega gezofft haben und keiner nachgeben will. Und nein, wenn ihr jetzt denkt dieses Posting soll als Entschuldigung oder Versöhnung fungieren, falsch gedacht, die reden auch die nächsten Tage noch nichts miteinander.
Ach, und dann gibt es da noch die Dauersingles. Die zwar alle paar Monate in einer Beziehung mit … sind, aber dann ein paar Wochen später den Status wieder still und heimlich auf Single ändern. Weil der ANDERE schlecht war, nicht gepasst hat, ein Arsch oder eine Ärschin war. Und die meisten von ihnen sehen die Schuld, natürlich, immer beim Gegenüber. Und das wird dann natürlich auch in der social media Welt kundgetan. Aber denkt jetzt nicht, dass würden sie offensichtlich und direkt tun. Nein, Nein. Da werde so weise Sprüche gepostet wie: „Trenne dich von Menschen, die dir nicht guttun“ oder „Eine Löwin braucht keinen Löwen um zu überleben“ und so weiter und sofort. Diese Postings dienen übrigens nur dazu, und jetzt haltet eure Handys gut fest, um dem anderen, mit dem man eigentlich gar nicht mehr befreundet ist, oder auch schon, mittzuteilen, dass man über ihn hinweg ist. Jedenfalls könnte es ja der Freund oder die Freundin von … sehen und ihm oder ihr gleich mal brühwarm davon erzählen. Eigentlich aber soll der andere schon noch um einen kämpfen. Also auf Knien daherrutschen, Geschenke mitbringen und am besten einen Liebesurlaub organisiern. Als, Entschuldigung, versteht sich. Besonders krass finde ich dann die Postings, Wochen später, in denen es der Person ja so wunderbar geht, so als Single, weil, wer braucht schon einen Partner, alleine muss man stark sein. Und eigentlich sind ja eh alle Männer untreue Schweine und sowieso sind alle Frauen nur aufs Geld aus. Nur selbst, ist man ja der perfekte Partner. Eigentlich, versteht derjenige die Welt nicht, weil perfekt und so.
Doch siehe da, ein paar Wochen später gibt’s die große Versöhnung oder im besten Fall: die neue GROßE LIEBE.
 
Versteht mich bitte nicht falsch. Ich bin ein Freund von leben und leben lassen. Doch eines kann ich euch verraten: so wird das nix mit dem großen Glück.
Nein, meine Beziehungen waren auch nicht immer perfekt. Und das ist gut so. Denn nichts im Leben ist perfekt. Aus Fehlern lernen wir. Der Mensch entwickelt sich weiter. Wenn immer alles perfekt ist, hätten wir doch keinen Grund uns weiterzuentwickeln. Dann wären wir irgendwann im Mittelalter hängen geblieben, weil eh alles perfekt war. Nein, nichts und niemand ist makellos.
Für mich die essentiellste Frage ist allerdings, wie können Menschen lernen, dass nicht der Partner für das eigene Glück zuständig ist? „Wie jetzt?“, denkt ihr euch jetzt, vielleicht. „Der Partner soll mich nicht glücklich machen?“ Ja genau. In einer Beziehung kann man miteinander glücklich sein, oder gemeinsam Glück erfahren. Doch für das eigene Glück und Wohlbefinden ist nur ein einziger Mensch verantwortlich, nämlich jeder für sich selbst. Ihr kennt bestimmt den Spruch: „Jeder ist seines eigen Glückes Schmied.“ Und genau so ist es. Natürlich kann mich mein Partner „glücklich“ machen, mir eine „Freude“ machen oder mich „überraschen. Er kann mir „Sicherheit“ geben, ich kann mich „geborgen fühlen“ und mein Partner kann mir „zur Seite stehen“. Das und mehr, ist es nämlich im Prinzip, was wir häufig mit „glücklich sein“ beschreiben. Aber ob ich glücklich bin, dass kann nur ich entscheiden oder beeinflussen. Und wenn ich glücklich bin, dann kann ich mit meinem Partner gemeinsam glücklich sein.
Zum Thema glücklich sein/werden, kommen bestimmt noch ein paar andere Blogartikel.
 
Heute gehen wir mal näher auf die Situation der „Dauersingles“ ein. Nein, du musst jetzt nicht anfangen die Fehler bei dir zu suchen. Fang einfach noch einmal ganz neu an. Kannst du die Situation nicht ändern, ändere deine Denk-bzw. Handlungsweise. 😉
Zum einen empfiehlt es sich, sich einmal klar zu werden was man überhaupt vom „Traumpartner“ erwartet. Wie soll der Mensch sein, mit dem ich mein restliches Leben verbringen möchte? Meistens kommen hier als Erstes Äußerlichkeiten und das ist auch absolut in Ordnung. Du darfst und sollst dir auch deiner optischen Vorstellungen bewusst werden. (Aber halt nicht zu starr daran festhalten, sie sind eine Richtung, aber noch nicht das Ziel)
 
Doch wie sieht es mit den Werten und Glaubenssätzen des Wunschpartners aus?? Diese sollten idealerweise ähnlich den eigenen sein, sonst sind Wertekonflikte vorprogrammiert. Notiere ganz klar welche Werte dein Partner haben soll. (Werte sind z.B.: Sicherheit, Flexibilität, Abenteuerlust, finanzielle Absicherung, Treue, Ehrlichkeit usw.) 
Mir ist bewusst, dass es nicht einfach ist, sich klar zu werden was man wirklich möchte. Was uns aber meist schon sehr schnell klar ist, ist was wir NICHT wollen. Und genau da kannst du ansetzten. Mache dir eine Liste mit all den Eigenschaften und Verhaltensweisen, die du bei deinem nächsten Partner nicht mehr möchtet. Wenn du das erledigt hast, überlege dir: „Was ist das Gegenteil davon?“. 
Ein Beispiel: Du möchtest keinen faulen Sack mehr auf der Couch rumlungern haben, dann schreibst du gegenüber auf: sportlich oder abenteuerlustig oder gerne auf Reisen, je nachdem was für dich passt. Und so machst du das mit allen Punkten. 
Diese Übung nennt sich Kopfstandmethode und ist einfach mega genial. 
Danach kannst du deine Liste noch vervollständigen, wenn dir noch etwas einfällt. Diese Liste postest du jetzt bitte nicht auf Tinder! Nein, sie ist nur für dich. Du wirst sehen, dass du ab da auf ganz andere Dinge bei deinem Gegenüber achtest. Weil du ja jetzt weißt, wo es hingehen soll. 😉 

Natürlich ist das noch nicht DIE Erfolgsgarantie und es ist unwahrscheinlich, dass dein nächstes Date, der Traumprinz-die Traumprinzessin ist. Aber du wirst merken wieviel klarer du die Chance auf ein Wiedersehen, beurteilen kannst. Du wirst deine Zeit sinnvoll nutzen und nicht mit Fröschen vergeuden, die von einer anderen Prinzessin/ einem anderen Prinzen geküsst werden müssen. 
Meine Empfehlung ist, die möglichst detaillierte Liste irgendwo zu deponieren, wo du sie regelmäßig siehts. 

Ich halte dir nun die Daumen und wünsche dir, dass auch du bald deinen passenden Seelenpartner findest. Doch nicht vergessen: DU bist dein eigen Glückes Schmied. 
 
Ihr Lieben, habt einen wundervollen Tag und bis bald, wenn es dann um das Thema „Verlieren können“ geht. 😊 
Barbara